Sonntag, 28. Oktober 2012

Kurt-Tucholsky-Grundschule

»Die Schule mitten im Kiez«

Die Kurt- Tucholsky- Grundschule in Moabit empfängt den Besucher der Webseite mit einem warmen, herzlichen Willkommen. Die Schule lädt ein, sich ein eigenes Bild zu machen. Gesagt, getan. Ich gehe persönlich vorbei und siehe da – ich bin herzlich willkommen, man freut sich auf mich und sofort fällt auf, welch große Rolle die Musik an dieser Schule spielt. Denn, dass morgens um 8 Uhr im Eingangsbereich der Schule klassische Musik gespielt wird, ist dafür nur ein Beispiel. Später erfahre ich, die Kurt- Tucholsky- Grundschule ist eine von 15 Schulen in Berlin, die sich für das Projekt der Bertelsmann Stiftung „Musikalische Grundschule“ qualifiziert hat und die einzige Schule im Bezirk Mitte, die dieses Profil anbietet.
Ich bin etwas zu früh für meinen Termin mit der Konrektorin Frau Czyborra. Auf der Suche nach ihr umringt mich auf dem Schulhof ein klatschender Chor von Jungen und Mädchen, die tanzend ein fröhliches Lied singen. Und Frau Czyborra steht mittendrin.
Eine unerwartete Harmonie: Zwischen spielenden Schülern und entspannten Lehrern sitzt und tanzt die Chorgruppe, nur eine der vielen musikalischen Arbeitsgemeinschaften der Schule, und genießt singend die Nachmittagssonne. Es ist das letzte Treffen vor den großen Sommerferien und Frau Czyborra hat auf eine Runde Eis eingeladen, die Chorstunde wird auf dem Hof statt im Musikraum verbracht und die anderen Kinder bekommen gleich einen Soundtrack zu ihren Spielen geliefert.
Die gute Stimmung trägt sich durch das ganze Haus, in dem es bunt und fröhlich zugeht. Die hellen Gänge sind verziert mit Bildern, selbst gemachten Plakaten über die Lieblingsmusiker, Informationen über Edvard Grieg, überall ist die Musik ein Thema.
Eine musikalische Schule zu sein heißt, in mehr Fächern mehr Musik von mehr Lehrern anzubieten. Die Kombination aus Musik, gesunder Ernährung und psychomotorischen Übungen (die Gehirn und Bewegung in Einklang bringen) bietet den Kindern ein rundes Paket für einen gesunden Start in die ersten sechs Jahre des Schullebens. Zugang zueinander, Tanz, Bewegung und nicht zuletzt Sprachförderung: Die Kurt Tucholsky Grundschule bietet über die Musik alle wichtigen Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen, ohne die Kinder in alte, festgefahrene Strukturen zu pressen.
„Mathematik zum Beispiel“, sagt Frau Czyborra, „lernt sich leichter über Rhythmen. In Deutsch werden Gedichte vertont und verrappt, so lernen die Schüler viel schneller auswendig. Der Sportunterricht ist geradezu prädestiniert, um mit Musik verknüpft zu werden. Selbst das Sozialverhalten wird über den „Stopp-Rap“ erlernt – ein Rap, der den Kindern erklärt, wo der Spaß im Spiel aufhört , der Ernst anfängt und wie man „Nein“ sagt.“
So viel Musik überall führt natürlich zu vielen Aufführungen. Songs werden vorgetragen, die gesamte Schule studiert jedes Jahr einen Tanz ein, der am letzten Tag vor den Sommerferien aufgeführt wird.
Auch der tägliche Unterricht ist in den meisten Fächern mit Bewegung verbunden. Die Kinder dürfen aufstehen, um sich auf den von Schülern gestalteten Plakaten in den Gängen Informationen zu bestimmten Musikern oder Ereignissen zu holen oder Interviews zu führen. Sie müssen sozusagen selbst aktiv werden, um die Fragen der Lehrer beantworten zu können.
Wie überzeugend die Kurt Tucholsky Grundschule durch ihr Musik- und Bewegungsprogramm geworden ist, wird vor allem klar als während des Gesprächs mit Frau Czyborra ein Vater anruft, der seine Kinder auf dieser Schule anmelden möchte.

Kurt-Tucholsky-Grundschule
Rathenower Straße 18,
10559 Berlin
Tel: 030 39 74 42 93 10

info@kurt-tucholsky-grundschule.de
www.kurt-tucholsky-grundschule.de

Schulleitung: Fr. Pakulat, 1. Konrektor: Hr. Combecher, 2. Konrektorin: Fr. Czyborra

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