»Zehn GEMmen für die Erste Gemeinschaftsschule Berlin Mitte!«
Eine GEMme ist eine Art Auszeichnung, die von der Ersten Gemeinschaftsschule Mitte an Schülerinnen und Schüler verliehen wird. Sammelt ein Schüler zehn dieser GEMmen, bekommt er ein Lob für das vorbildliche Verhalten oder die herausragenden Leistungen. Statt ständig nur die schlechten Dinge zu ermahnen, werden an der Ersten Gemeinschaftsschule Mitte vor allem auch die guten Dinge gelobt. Der Erfolg zeigt sich im positiven und motivierenden Lernklima der Schule.
Die Erste Gemeinschaftsschule Berlin Mitte entstand aus der Fusion zwischen der James-Krüss-Grundschule und der Moses-Mendelssohn-Oberschule. Jetzt können Schüler und Schülerinnen gemeinsam von der ersten bis zur zehnten Klasse lernen und sich auf ihren Schulabschluss vorbereiten.
In der Grundstufe lernen über 360 Kinder aus vielen verschiedenen Nationen von der 1. bis zur 6. Klasse in einer verlässlichen Halbtagsgrundschule (VHG). Das heißt, dass alle Kinder in der Zeit von 7.30 bis 13.30 Uhr in der Schule kostenlos betreut werden. Damit die Schüler bei Bedarf auch vor 7.30 Uhr bzw. nach 13.30 Uhr gut aufgehoben sind, gibt es angeschlossen an die Schule den Hort, dort werden Schüler im offenen Ganztagsbetrieb vom Kooperationspartner SOS-Kinderdorf Berlin-Moabit betreut.
Der Unterricht im Oberschulteil ist ganztägig, alle Schüler werden von 8.00 bis 16.00 Uhr in der Schule betreut und bekommen in der Mensa ein leckeres und gesundes Mittagessen.
Jedes Jahr finden drei Projektwochen statt. Eine nach den Sommerferien, eine nach den Winterferien und eine in der letzten Schulwoche. Alle Projektwochen sind methodisch oder inhaltlich festgelegt.
„Die Projekte ergeben sich entweder aus dem Lehrplan oder die Schüler schlagen Projekte vor“, sagt die Schulleiterin Frau Rehnitz. „In der Regel suchen wir uns außerschulische Kooperationspartner, die uns in der Durchführung unterstützen. Einige Klassen nutzen die Zeitfenster auch um thematische Klassenfahrten zu machen. Ziel ist immer die Verknüpfung des Fachunterrichts mit den Projekten, bzw. die Rückführung des Gelernten in den Fachunterricht.
In der „Moses-Galerie“ werden die sehenswerten Arbeitsergebnisse ausgestellt. Vieles aus dem Bereich Kunst, aber auch aus anderen Fächern. Es gibt eine große Eröffnung mit Musik und Theaterbeiträgen.“
Wir hatten die Chance, in zwei interessante Projekte reinzuschnuppern. Im Projekt „Kunst und Garten“, das in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Projekt „Übergänge“ durchgeführt wurde, lernten die Kinder viel über urbane Landwirtschaft und die Möglichkeiten, Gemüse in der Stadt anzubauen. Ausgestattet mit Fotoapparaten haben die Kinder selbstständig Motive in der Natur gesucht. Hilfestellung bei der Technik und der späteren Bildauswahl- und Bearbeitung bekamen sie von einer professionellen Naturfotografin, die über das QM an diesem Projekt teilnahm. Auch das Projekt „Internationales Kochbuch“ wurde von externen Kooperationspartnern unterstützt. Rezepte wurden ausgewählt, geschrieben und gekocht. Zusätzlich haben zwei Mitarbeiterinnen des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen bei einem Kiezspaziergang den Kindern die Zusammenhänge zwischen steigendem Fleischkonsum, Klimawandel und Kinderarbeit auf spielerische Art erklärt.
Die Erste Gemeinschaftsschule Mitte vermittelt einen umfassenden positiven Eindruck: Die Flure der Schule sind mit Kletterwänden ausgestattet, die Mensa in den Kellergewölben der Grundschule strahlt in neuem Glanz. Man fühlt sich rundum wohl. Besonders beeindruckt hat uns das Schulfest, das in der letzten Woche vor den großen Ferien regelmäßig stattfindet. In diesem Jahr präsentierten sich auf dem Hof des Grundschulteils die verschiedenen Projektgruppen mit ihren Ergebnissen. Also – Chapeau! Die Erste Gemeinschaftsschule Berlin hat zehn GEMmen verdient.
1. GEMme für das Schulsystem und die Integration
Seit 1993 findet an der Moses-Mendelssohn-Oberschule gemeinsamer Unterricht für Schülerinnen und Schüler mit und ohne besonderen Förderbedarf statt. Die Schule bietet ein ganztägiges Lern- und Betreuungsangebot. Auf unterschiedlichen Lernwegen, mit unterschiedlichen Formen, können alle entsprechend der eigenen Fähigkeiten verschiedene Schulabschlüsse erreichen.
2. GEMme für den Schwerpunkt
Schon in der Grundstufe wird auf eine ausgeprägte Berufsorientierung der Schüler gesetzt. In der 1. Klasse werden Betriebe besucht, um auch den Kleinen zu zeigen, welche Möglichkeiten sich später bieten. In der 7. und 8. Klasse beginnen die Kinder mit einem einwöchigen Besuch in einem Betrieb, in der 9. Klasse werden daraus drei Wochen Betriebspraktikum. In der 10. Klasse können sich die Schüler für zwei Wochen in der gymnasialen Oberstufe umsehen, um herauszufinden, ob das Abitur eine passende Alternative wäre.
3. GEMme für die Lernform
Individuelles Lernen heißt, jedem Schüler die Chance zu geben, sich nach seinen Möglichkeiten zu entwickeln, um letztlich sein volles Potential zu erreichen und ihn mit geeigneten Maßnahmen auf diesem Weg zu unterstützen. Themen werden nach Interessenschwerpunkten und Leistungsvermögen individuell erarbeitet. Die Kinder sollen von Anfang an lernen, wie sie sich selber Wissen erarbeiten, wo sie Informationen bekommen und wen sie fragen können.
4. GEMme für die Verlässlichkeit
Das SOS Kinderdorf Berlin-Moabit unterstützt den Grundschulteil der Ersten Gemeinschaftsschule Berlin Mitte mit einem kostenpflichtigen Hort, der den Kindern ab 6 Uhr morgens einen gemütlichen Aufenthaltsort in der Schule bietet. Zudem betreibt das SOS Kinderdorf einen angeschlossenen Hort für die Nachmittage in der Wiclefstraße.
5. GEMme für die Aktivitäten
Die Schule bietet regelmäßig eine Projektwoche an, die eine Abwechslung zum Unterricht bietet. In diesen Projektwochen unterstützen außerschulische Partner: Fotografen, Künstler oder wissenschaftliche Institute. Ein besonderes Highlight ist die Moses-Galerie: Hier werden Kunstwerke der Schülerinnen gezeigt und verkauft. Ein Besuch lohnt sich.
6. GEMme für noch mehr Aktivitäten
Die Erste Gemeinschaftsschule Berlin Mitte versucht auch, möglichst viel Bewegung für die Kinder in den Schulalltag zu integrieren. Beim Schulfest können Eltern und Mitschüler die verschiedenen Tanzgruppen auf der Bühne bewundern. Schülern mit besonderen Leistungen werden dort auf der Bühne kleine Geschenk überreicht. Wenn das nicht zum Nachmachen anspornt ...
7. GEMme für die Atmosphäre
Der Hausmeister des Grundschulteils führt uns mit Begeisterung durch „seine“ Schule und der liebevolle, aber strenge Umgang mit herum tobenden Kindern zeigt, dass hier jeder in den Schulbetrieb eingebunden ist. Besonderes Highlight ist seine Fahrradwerkstatt. Gemeinsam mit einem Verkehrspolizisten hat er die Werkstatt in einem leerstehenden Kellerraum eingerichtet. Hier lernen die Kinder, wie sie Bremsen anziehen, einen platten Reifen reparieren und ein Fahrrad verkehrssicher machen…
8. GEMme für die Wahl der Kooperationspartner
Sowohl der Grundschulzweig und auch der Oberschulzweig arbeiten mit zahlreichen Kooperationspartnern zusammen, um den Kindern noch mehr Chancen zu bieten, sich in ihrem späteren Berufsleben zurecht zu finden.
9. GEMme für das Kollegium
Auf dem Schulfest, in den Lehrerzimmern, auf den Fluren haben wir viele Lehrer beider Schulzweige getroffen und immer waren wir von der offenen, freundlichen und kompetenten Ausstrahlung begeistert. Sie haben Freude an ihrer Arbeit. Dieses Klima kann sich nur positiv auf die Stimmung und Motivation bei Schülern und Lehrern auswirken.
10. GEMme für Alle!
Eine Schule für Alle, die funktioniert und behütet. Als Besucher spürt man eindeutig, dass sich Schüler und Lehrer mögen, kennen und vertrauen. Selbst wenn es vielleicht mal Ärger geben sollte, am Ende steht doch immer Verständnis, Versöhnung und gegenseitiger Respekt.
Erste Gemeinschaftsschule Berlin Mitte
Oberschulteil Moses-Mendelssohn-Oberschule
Stephanstraße 2,
10559 Berlin
Tel: 030-398352-10
moses.mendelssohn.s@gmx.de
Grundschulteil James-Krüss-Grundschule
Siemensstraße 20,
10551 Berlin
Tel: 030-3974793-40
sekretariat.james-kruess-gs@t-online.de
Hort
Wiclefstraße 6,
10551 Berlin
Tel: 030-39494130
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